St. Pölten in Österreich ist seit 1986 Landeshauptstadt ist die größte Stadt von Niederösterreich. Bezogen auf die Einwohnerzahl belegt St. Pölten auf der Liste der Städte Österreichs den neunten Platz.
Die Stadt im Alpenvorland am Fluss Traisen hat eine Fläche von 108,44 km² und ist als Statutarstadt sowohl Gemeinde als auch Bezirk. St. Pölten ist seit der Steinzeit bewohnt und - je nach Definition - die oder zumindest eine der ältesten Städte Österreichs. 2016 wurde St. Pölten der Ehrentitel "Reformationsstadt Europas" durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.
Geschichte:
Steinzeit bis Eisenzeit
Das Gebiet des heutigen St. Pölten war schon in der Jungsteinzeit, etwa seit dem 3. Jahrtausend v. Chr., besiedelt; so gibt es zahlreiche Funde der bemaltkeramischen Kultur. Auch Spuren der Bronzezeit, der Eisenzeit und der Kelten sind gefunden worden.
Die Römerstadt Aelium Cetium
Seit dem Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. bis etwa 450 befand sich die römische Stadt Aelium Cetium genau an der Stelle, wo im Mittelalter die Altstadt St. Pöltens entstand. Aelium Cetium war eine der bedeutendsten zivilen Versorgungsstädte der römischen Provinz Noricum, von der aus man mit einem Tagesmarsch etliche mit Soldaten belegten Grenzstädte an der Donau erreichen konnte. Archäologen konnten seit 1988 zahlreiche Funde dokumentieren und auch der römische Stadtplan ist in Umrissen bekannt; so stimmt etwa die Lage der heutigen Wiener Straße/Heßstraße mit der der römischen Hauptstraße überein. Auch die Geschichte der römischen Stadt ist ungefähr bekannt.
Während der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts begann das bewohnte Gebiet der römischen Stadt immer kleiner zu werden. In der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts hat der Großteil der Bevölkerung die Stadt verlassen, möglicherweise um in sichereren Siedlungen an der Donau Schutz zu finden. Der späteste Beleg antiken Lebens - ein Grab samt einer Schüssel - stammt in etwa aus dem Jahr 450. Aelium Cetium war also verlassen und an seiner Stelle folgte eine jahrhundertelange Siedlungsunterbrechung.